DRK-Auszubildende packen auf Intensivstation mit an
Angehende Notfallsanitäter unterstützen im Helios Klinikum.
Es war schnelles Handeln anstatt langes Überlegen, was auf die Bitte des Pforzheimer Helios Klinikums an den hiesigen DRK-Kreisverband folgte: Vor rund zwei Wochen hatte sich Dr. Felix Schumacher, Chefarzt der Intensiv- und Notfallmedizin, an DRK-Kreisgeschäftsführer Herbert Mann gewandt und die drohende Personalnot bei immer steigendem Arbeitsaufwand in der Intensivmedizin durch die Coronapandemie thematisiert. „Zusammen mit der Rettungsdienstleitung und der Personalverwaltung haben wir uns überlegt, unsere Notfallsanitäter-Auszubildenden anzusprechen und ihnen auf freiwilliger Basis eine Mitarbeit auf der Intensivstation vorzuschlagen“, sagt Mann. Die Resonanz war sehr positiv: 18 Auszubildende sagten direkt zu, diese Nebentätigkeit anzutreten und erhalten dafür auch eine Entlohnung. „Das Ausbildungsziel leidet selbstverständlich nicht darunter“, betont Mann.
Die jungen angehenden Notfallsanitäter übernehmen in den kommenden Wochen pflegehelferische Tätigkeiten und unterstützen die Intensivpflegefachkräfte am Helios Klinikum. „Aufgrund ihres Ausbildungsstandes können unsere Auszubildenden Tätigkeiten ausführen, wie Infusionen vorbereiten, Medikamente aufziehen, den Ärzten assistieren und verschiedenste Patientenlagerungen vornehmen“, merkt Mann an.
„Mein Team und ich freuen uns sehr über die engagierte Zuarbeit der DRK-Auszubildenden, die unsere Arbeit auf der Intensivstation unterstützen und uns wirklich entlasten. Dieser Einsatz wird ihnen sicherlich in Erinnerung bleiben und ich hoffe sehr, dass die Arbeit auf unserer Intensivstation auch ihrer Ausbildung als Notfallsanitäter zu Gute kommt“, ergänzt der Helios Chefarzt für Intensiv-und Notfallmedizin, Dr. Felix Schumacher.
Letzteres kann Jonas Rabold bereits bestätigen. Er ist einer der DRK-Auszubildenden, der seine Mithilfe direkt zugesagt hat. „Ist ja auch irgendwo selbstverständlich. Wenn man unterstützen kann, macht man das gerne, auch wenn es in der Freizeit ist, also neben den normalen Rettungswagen-Schichten oder der Schule ist“, sagt er. „Nachdem klar war, dass aus der Idee, dass wir auf der Intensivstation helfen werden, Realität wird, waren alle, mit denen ich darüber gesprochen habe, sehr dankbar und glücklich.“ Von den Helios-Mitarbeitern seien Rabold und seine Kollegen sehr gut aufgenommen worden. Sie würden jeden Tag etwas Neues lernen und könnten das theoretische Wissen aus der Schule festigen. Man merke aber deutlich, dass die Pflegekräfte in Zeiten von Corona und vollen Intensivstationen über jede Hilfe dankbar sind. „Falls nach der Pandemie auch noch Hilfe auf den Intensivstationen benötigt werden sollte, ist für mich jetzt schon klar, dass ich definitiv wieder helfen werde“, betont Rabold.
„Als die Anfrage über die Mithilfe auf der Intensivstation kam, musste ich nicht lange überlegen“, sagt Marius Currle. Für den Notfallsanitäter-Auszubildenden im dritten Lehrjahr sei es selbstverständlich, die Pflegekräften, die nebenbei in dieser aktuellen Zeit Unglaubliches leisten, zu unterstützen wo ich nur kann. „Wie schon in meinem damaligen Praktikum im Rahmen meiner Ausbildung, wurde ich hier herzlich aufgenommen und sofort fest in den Alltag der Pflege miteingebunden“, beschreibt er den Start seiner Zusatzaufgabe. Gerade im Hinblick auf seine Abschlussprüfung im kommenden Jahr sei das für ihn eine hervorragende Möglichkeit, das bisher erworbene Wissen zu vertiefen. „Die Schicksale der Patienten nehmen mich natürlich sehr mit, aber wir lernen in unserer Ausbildung, damit umzugehen“, sagt Currle. „Besonders schätze ich die Dankbarkeit, und diese bekomme ich tagtäglich von den Patienten und nun auch von den Pflegekräften auf der Intensivstation mit. Dafür trage ich gerne meinen Teil für die Gesellschaft bei.“